Ein Wochenende auf 'ner Warft
Der ehemalige "Silberhof" von 1856 liegt gefühlt in der Mitte von Pellworm. Wir waren insgesamt 6 Mädels und hatten die beiden Wohnungen "Theodor Storm" (4 Erwachsene) und "Detlev von Liliencron (2 Erwachsene). Ausserdem gibt es dort noch 2 kleinere Wohnungen.
Das Haus liegt wunderbar auf einer Warft mit Blick bis zum Deich. Im Aussenbereich gibt es eine Liegewiese, zu jeder Wohnung gehört eine Terrasse. Die Betten sind wirklich bequem. Alles ist hell, freundlich und modern eingerichtet. Wir haben uns in der großen Wohnung aufgehalten. Dort ist ein 40 qm großer Raum als Wohn-Esszimmer inklusive Küche ausgebaut. Die Bäder sind modern und das Wasser ist sofort heiss und mit gutem Druck. Die Betten waren bezogen und die Endreinigung wurde mitgebucht. So hatten wir dort wirklich 2 1/2 Tage Entspannung pur! Eine Sauna gehört ebenfalls dazu, die wir allerdings nicht nutzen. Das Haus liegt auf ca. 10.000 qm, Wiese, Bauerngarten, Pferdekoppel, Schafweide, .... idyllisch ist das richtige Wort dafür!
Pellworm selbst ist nicht wirklich die klassische Touristeninsel. Noch sehr ursprünglich. Schön.
Wir waren erstaunt, dass es keinen Strand gibt. Amrum, Föhr oder auch Sylt sind nur einen Steinwurf entfernt und die Strände sind ein Traum. Aber Pellworm liegt eben direkt im Watt ...
Auf der Insel sollen 1.000 Einwohner und 4.000 Schafe leben. Die Einwohner haben wir kaum gesehen, die Schafe hingegen alle (gefühlt). Auch Kühe und wahnsinnig viele Vögel haben wir angetroffen.
Bis auf die "Alte Kirche" waren leider die raren, touristischen Attraktionen schlossen. In der "Alten Kirche" St. Salvator fanden wir eine Arp Schnittger Orgel aus dem Jahre 1710 vor. Auf ihr werden heute noch Konzerte gegeben und CDs eingespielt... Die Kirche selbst ist von 1200 und nur noch die Ruine des Turmes ist - weithin sichtbar - erhalten. Der neue Teil der Kirche wurde wohl 1687 beendet. Der Turm stürzte, ohne Fremdeinwirkung 1611 einfach ein. Er ist heute das Wahrzeichen der Insel.
Da wir ausserhalb der Saison auf Pellworm waren, waren fast alles geschlossen. Das war bedauerlich, aber wir halfen uns mit einem Besuch im "Cafè Anticus". Dort machten wir dann - draussen war es windig und kalt - einen richtigen Kaffeeklatsch. In diesem hübschen, romantischen Café. Mit Torte und Heissgetränken. Klassisch für die Region ist die Friesentorte, dort allerdings mit Mürbeteig und nicht, wie ich sie bisher kannte, mit Blätterteig. Pflaumenmus und ganz viele Sahne sind obligat! Ausserdem boten sie einen gluten- und laktosefreien Mandel-Orangenkuchen an. Sehr fruchtig und saftig! Und eine Mohn-Rote-Grütze-Torte, die auch famos schmeckte. Dazu wurde stilecht Pharisär getrunken. Ein kurzer Spaziergang und Siesta im Haus und schon waren wir bereit für das Abendessen in Tammensiel.
Wir hatten im "Schipperhus" reserviert. Das würde ich jedem raten! Das Essen war sehr lecker, ausreichend, schön angerichtet. Es gibt dort Stoffservietten, was ich immer besonders schätze. Die Bedienung war ausgesprochen fröhlich, freundlich, aufmerksam und hilfsbereit. Unbedingt zu empfehlen. Die Preise sind absolut in Ordnung, leicht erhöhtes Niveau - die Speisen jeden Cent wert.
Wir haben uns als Vorspeise die Käseplatte, u.A. mit Käse der örtlichen Käserei, geteilt (die Torten....) und als Hauptspeisen gab es Kabeljau auf Bährlauch-Graupen-Risotto. Bzw. mit gedünstetem Gemüse. Ausserdem wurde verspeist ein Flammkuchen "Pellworm" mit Nordseekrabben und Spiegeleiern. Sowie vegetarisch "Rote-Beete-Perlgraupen mit geschmorter Chicorée, Babyblattspinat & Insel Deichgrafkäse". Das Restaurant ist modern, hat einen Bollerofen, der Gemütlichkeit ausstrahlt und bietet auch diverse vegatarische und vegane Gerichte an.
Für Familien, für Freunde, für Paare.
Die Insel kann mit Fahrrädern oder zu Fuss erforscht werden. Der Deich führt einmal drum herum. Es gibt auch ein Schwimmbad und ein Kino - beides haben wir nicht besucht.
Da ich mit meinen Freundinnen dort war und es uns sooo gut gefallen hat, um sich zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen, werde ich mit meiner Familie nochmals hinfahren.
Links:
Bauernhaus "Der Silberhof" , Pellworm
Die "Alte Kirche", im Westen direkt am Seedeich, Pellworm
"Café Anticus", Café - nur nachmittags!, Pellworm
Das "Schipperhus", modernes Restaurant
Reise: 6 Erwachsene, April 2018, einWochenende. Anfahrt mit dem eigenen Auto. Fähre Nordstrand-Pellworm ca. 35 Minuten.
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