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  • AutorenbildKerstin K.

Von Levante und Poniente

Aktualisiert: 10. Okt. 2019

28. Juni



Da wir heute Abend zwar eingeladen sind, ansonsten aber den Tag im Hotel verbringen, schreibe ich über die kleine Stadt, in der wir im Moment zu Gast sind. Und über das Whale-Watching, das wir von dort aus gemacht haben. 


Tarifa

Hier genau am Leuchtturm ist der südlichste Punkt Europas.

Hier küssen sich Mittelmeer und Atlantik.

Hier wehen Levante und Poniente.

Hier ist es unglaublich grün.

Hier ist der entspannte Lebensstil der Kitesurfer.

Hier leben viele Aussteiger.

Hier ist ein Paradies!


Es gibt zwei Möglichkeiten, nach Tarifa hineinzufahren - plus über das Meer natürlich!


Einerseits von der N340 aus Málaga kommend, da säumen Palmen den Weg in die kleine Stadt. Oder von der N340 aus Sevilla kommend - da ist diese kleine Stadt einfach nicht wirklich hübsch....


Es wurde/wird viel gebaut dort. Tarifa breitet sich weiter ins Land hinein aus. Und wirklich wunderschön ist die Altstadt. Am sinnvollsten ist es, das Auto auf einem öffentlichen Parkplatz zu parken. Link unten.


Tarifa ist, neben den Kanaren und Hawaii, DER Hotspot für Kite- und Windsurfer. Das prägt auch das gechillte Leben hier. Und es ist die Verbindung zu Afrika, denn nirgends ist der Weg kürzer als die 14 km hier. An den meisten Tagen können wir vom Hotel aus Tanger und weitere Städte an der nordafrikanischen Küste sehen. Wunderschön abends, wenn dort die Lichter angehen.


Es gibt unzählige Vögel hier, denn auch diese nutzen die Meerenge auf dem Weg zu ihren Winter- bzw. Sommerquartieren. So soll es hier 200 Arten allein an Zugvögeln geben. Wir sind überrascht, auf welche Tiere wir hier schon getroffen sind. Sowohl in der Luft , Wasser als auch auf dem Boden. Schildkröten, Flamingos, Störche, Wale, Gekos, ...


Was schön ist zu wissen:

Archäologen vermuten, dass Tarifa schon im 1. Jahrtausends v. Chr. von den Phöniziern gegründet wurde. Bestätigt ist ein 60.000 Jahre alter menschliche Schädel, der 15 Kilometer weiter, im Felsen von Gibraltar gefunden wurde.

In der Antike galt Tarifa als das Ende der Welt. Daher könnte der Name der Stadt hergeleitet worden sein: Tarif bedeutet auf arabisch "Ende". Und zwar bis Columbia sich aufmachte ... Was sehr erstaunlich ist, denn man sieht von hier aus ja den afrikanischen Kontinent.

Andere Forscher vermuten, dass der Berber Tarif ibn Malik Namensgeber der Stadt gewesen ist, der 710 diesen Ort überfallen und sich zu eigen gemacht hatte. Er war der erste Berber, der auf das europäische Festland drängte. Ein Jahr später erkämpfte sich "Al-Andalus" den Süden Spaniens und das Regime unter den Muslimen begann.... Die Geschichte der Stadt ist lang und sehr bewegt! Aber es würde den Rahmen hier sprengen, wer also mehr wissen möchte, siehe Link unten. Es lohnt sich!!!


Hier sind erstmal Bilder der Altstadt. Gegessen haben wir im "Café Babel" in der Calle Pedro Cortés. Sehr lecker! Um die Ecke gibt es morgens Churros. In der Churreria "La Palmera" in der Calle Sancho IV el Bravo. Sehr spanisch. Sehr gut.


Die Altstadt von Tarifa

Neustadt und Hafen

Rund um den Hafen ist eher Neustadt und hauptsächlich von Spaniern bewohnt. Wobei uns eine Einheimische erzählte, dass die Wohnung- und Hauskosten so explodiert sind, dass die Spanier dort nur während des Sommers wohnen und im Herbst/Winter nach Algeciras zu Freunden in kleine Zimmer ziehen und ihre Wohnungen und Häuser an "Überwinterer" vermieten ...



Im Hafen waren wir zwei Mal in der Taperia - wo wir beide Male verschiedene Tapas bestellt haben und sie waren köstlich. Dazu immer Avocado mit Krabben bestellen. SUPER!


Ein paar kleine Impressionen aus dem Hafen...




Da wir gern eine Walbeobachtungsfahrt verschenken möchten, machen wir uns auf nach Tarifa-"Neustadt". Seit geraumer Zeit bin ich bei Facebook in der Gruppe "Andalusien-Freunde". Dort gibt es super tolle Tipps für Ausflüge in Andalusien. Link unten.


Wir haben uns für die Firma "firmm" entschieden. Das ist eine Stiftung und diese wurde von der Schweizerin Katharina Heyer 1998 gegründet. Die Boote sind deutlich kleiner als von den anderen Organisationen. Vor der eigentlichen Ausfahrt (bzw. nach der 10 Uhr Ausfahrt) gibt es noch ca. 45 Minuten Informationen zu den Walen und ein ganz kleines bisschen auch über firmm. Man merkt den Mitarbeitern dort an, dass es ihnen um die Tiere geht. Die Gründerin ist fast auf jeder Fahrt dabei, weil jedes Mal die Tiere gezählt werden. In der letzten Woche gab es verstärkt große Gruppen von Grindwalen - 150 - 200 Tiere. Diese kommen nach dem Levante gern aus dem Mittelmeer zurück. Gerade Mütter mit ihren Babys (in diesem Jahr viele!!!!) verbringen die Levante Tage im ruhigeren Mittelmeer - ohne große Wellen. Das habe ich auf deren Blog gelesen.


Das war auf unserer Fahrt: Sie kamen zu uns! Nicht wir zu ihnen.


Der Levante ist ein warmer Wind der Stärke 3–5.

Entstehungsgebiet ist das westliche Mittelmeer zwischen Spanien (die Ostküste wird als Levante bezeichnet) und der nordafrikanischen Küste. Der Wind weht dort von Osten kommend (Ostwind) in westlicher Richtung. Durch die Sierra Nevada im Norden und den Atlas im Süden begrenzt, wird der Wind beschleunigt und durch die Straße von Gibraltar gepresst, um dann auf dem Atlantik wieder an Energie zu verlieren. Der Levante ist das ganze Jahr über in unregelmäßigen Abständen zu beobachten. In der Regel taucht dieses Phänomen alle zwei bis drei Wochen mit einer Dauer von drei bis fünf Tagen auf. Am stärksten ist der Levante zwischen Mai und Oktober. Die höchsten Geschwindigkeiten werden in der Straße von Gibraltar erreicht.

Surfer und Kiter nutzen diesen Wind an der Costa de la Luz zwischen Tarifa und Cádiz.

Der Poniente bildet das Gegenstück zu Levante, der aus westlicher Richtung weht. Im Vergleich zum Levante ist er jedoch kühler, da die Luftmassen vom Atlantik kommen. Außerdem erreicht er meist geringere Windstärken als der Levante.


Weiterführende Links:

Parkplätze in Tarifa

Quelle Wind: wikipedia.de

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