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  • AutorenbildKerstin K.

Nordkappreise 2. Teil - Wer wagt es, sich den donnernden Zügen entgegenzustellen?

Aktualisiert: 28. Okt. 2021

II. Etappe Sönderköping - Stockholm - Gävle - Sundsvall


... das sind die kleinen Blumen zwischen den Eisenbahnschwellen.


Nach einer ruhigen Nacht in Söderköping, das an Büllerbü erinnert und einem leckeren und frischen Frühstück in dem alten Haus aus dem 18. Jahrhundert machten wir uns auf den Weg weiter Richtung Norden.


Stockholmer Schärengarten

Wir wollten durch Stockholm nur durchfahren und, wenn es klappt, eine Schärenfahrt machen. Stockhom selbst möchten wir irgendwann als Städtereise erkunden. Unsere Schärenfahrt, die ich über "Get your Gide" gekauft hatte, war storniert worden. So haben wir also vor Ort eine Fahrt gebucht und sind mit stromma.com, auf dem historischen Ausflugsschiff "M/S Östanå I" aus dem Jahr 1931, in See getochen. Die Tour dauerte 3 Stunden und führte uns an unzähligen kleinen und kleinsten Inseln vorbei, auf denen windschiefe, kuschelige, moderne, alte und neue bis hin zu mondänen Häusern und Villen stehen. Sehr viele als Sommerfrischehäuser genutzt, während der langen und sonnigen schwedischen Sommernächten. Es wird geschrieben, dass ungefähr 30.000 Inseln zum Stockholmer Schärengarten gehören. In früheren Zeiten wurden diese Inseln von Landwirten und Fischern bewohnt. Mittlerweile trifft sich dort die ganze Welt, um fröhliche Feste zu feiern oder einfach zu chillen, mit dem (Segel)boot in dieser schönen Inselwelt zu cruisen oder andere Wassersportarten zu betreiben. Es gibt auch viele kleine, unbewohnte, felsige Inselchen, auf denen sich Seehunde tummeln. Leider haben wir keine liegen gesehen, aber einer schwamm kurz neben "unserem" Dampfer. Der Guide erzählt, ebenso wie der "he lücht" Wissenswertes in verschiedenen Sprachen. Wer an Bord essen möchte, nimmt sich etwas mit oder bucht gleich die Fahrt mit Mittagessen, das dann in dem schönen Ess-Salon eingenommen wird.


Hier sind ein paar Eindrücke von unserer Schärenfahrt


Auf dem Rückweg in den Hafen kamen wir noch am "Gröna Lunds Tivoli" vorbei. DER Vergnügungspark in Stockholm, auf der Halbinsel Djurgården. Dieses große Arenal bietet nicht nur Fahrgeschäfte, sondern auch Platz für Kultur - mit Konzerten und Theater.



Weiter nach Gävle

Im Anschluss haben wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Übernachtungsziel nach Sundsvall gemacht. Immer wieder denke ich "Der Weg ist das Ziel". Vorbei an rauhen Felsen, mit Moos bewachsen, Birkenwäldern mit knorrigen Bäumen in schwarz-weiß. Dazu Felder mit Sommerblumen und Getreide. Überall riecht es noch Sommer. An kleinen und größeren Seen vorbei. Schweden - ein sehr von mir geliebtes Land. Als Kind wollte ich immer, immer in Bullerbü leben. Ich liebe die Geschichten von Astrid Lindgren, die im ländlichen Schweden spielen. Barfuss laufen, Über Steine am Weg gehen - bloß nicht den Boden berühren. Laaaaaange, schwedische Sommernächte, in denen es kaum dunkel wird und nach Kräutern und Getreide und Wald riecht. Wind in den Haaren und Sonne auf der Haut.

Gelebte Glückseligkeit!


Hier ein paar Impressionen der Fahrt und des Picknicks.


Von Stockholm nach Gävle ist es nicht allzu weit. Und wir wollten einfach eine Nacht in einem schönen Hotel verbringen. Ich hatte das "Elite Grand Hotel" in Gävle ausgewählt und für abends auch schon einen Tisch im Restaurant reserviert.


Das Zimmer wunderschön, das Bett rieeeeeeesig und ohne Ende gemütlich. Und, was ich völlig verrückt fand: Die Vorhänge im Zimmer hatten die Größe eines Theatervorhangs. Obwohl die Fenster nach draußen zur Straße gingen, konnte man sie so schließen, dass es leise war. Das Essen: köstlich!!! (siehe Foto) und es war eine gute Idee, vorher zureservieren!

Die Nacht in DEM Bett war kuschlig und auch das Frühstück eine glatte 1 - mit Allem, was wir uns so wünschen können. Und auch hier alles rollstuhlgerecht!



Sundsvall

Nach dem Frühstück machten wir uns sofort wieder auf den Weg nach Sundsvall. Reiner Fahrtag ...Wir hatten uns ein vielversprechendes Hotel auf dem "Södra Berget Sundsvall" ausgesucht. Der südliche Berg erhebt sich auf 240 m über dem Meeresspiegel und oben drauf steht das Hotel.




Eigentlich! ein sehr schönes Hotel - mit einem mega Blick! Aber ich habe einfach falsch gebucht, nicht den "Stadtblick" gewählt ... so waren wir im alten, renovierten Teil des Hotels untergebracht und unser Zimmer hatte leider sehr schmale Einzelbett und, was viel schlimmer war, KEIN Fenster zum Öffnen, sondern eine geschlossene Fensterfront zum Eingang des Hotels, zur Rezeption.


Also: empfehlenswert, rollstuhlgerecht - aber IMMER Stadtblick buchen!

Wir nahmen also unsere Campingstühle und Abendbrot (das Restaurant war leider ausgebucht - bietet allerdings einen grandiosen Blick über die Stadt!! - wohl deswegen ...) und fuhren wieder runter und entlang eines Kanals des Bottnischen Meerbusens, bis nach Svartvik und dort gingen wir, nach einem fulminaten Camping-Abendessen :) noch ein bisschen spazieren und erkundeten die Gegend um das Geländer des "Ostkustbanans Vänner Dressin körning". Dort fand 1879 ein Arbeiterstreik statt, an den auch dort erinnert wird!

Hier die Übersetzung: Der Sundsvall-Streik. Arbeitskampf im Sägewerksbezirk von Sundsvall 1879.

Als Folge der sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurden die Löhne in den Sägewerken gesenkt. Nachdem der Antrag auf Lohneinbehalt abgelehnt worden war, brach am 26. Mai in Haeffners Sägewerk ein Streik aus, der sich über den gesamten Bezirk ausbreitete. An dem Konflikt beteiligten sich höchstens etwa 5.000 Arbeiter. Trotz Aufrufen weigerten sich die Streikenden, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, sodass auf Initiative von Gouverneur Curry Treffenberg das Militär hinzugezogen wurde. Der Konflikt endete am 5. Juni. Sieben Arbeiter, die als Streikführer galten, wurden festgenommen, später jedoch vom Berufungsgericht wegen Straftaten freigesprochen. S. war der bisher größte Arbeitskampf des Landes und führte, obwohl nicht gewerkschaftlich organisiert, zu einem starken Aufschwung der Gewerkschaftsbewegung. (Quelle: NE)

Die Arbeiter von Svartvik schlossen sich den anderen Arbeitern von Svartviksbukten an und marschierten in das Scharfschützenlager der Vindskär-Werft ein. Es hatte schon früher Streiks gegeben, aber nie in dem Ausmaß wie der Sundsvall-Streik.

Heute gibt es ein Denkmal für den Streik und einen Verein Freunde des Streiks.


Hier der original Link dazu.

Und ein paar Fotos des schönen, historischen Geländes und unseres Abendessens.




Zurück, durchgefroren, im Hotel sind wir schnell in die warmen Betten gesprungen, auch weil der nächste Tag eine laaaange Fahrt versprach.

Wir waren sehr froh, am nächsten Morgen das - nicht lüftbare - Zimmer zu verlassen. (Ansonsten war es wirklich alles in Ordnung, wer nun aber mit offenem Fenster schläft, ....) Das Frühstück, besonders mit dem fantastischen Blick über Sundsvall, entschädigte für das Zimmer und war wirklich reichlich und sehr lecker.



Diese Reiseroute: Söderköping - über Stockholm - nach Gävle - Sundsvall













Du hast Fragen zu diesem Abschnitt der Reise? Stelle sie mir gern!



 


Die Reise:


Teil 1: Hamburg - Öland - Sönderköping hier klicken

Teil 2: Sönderköping - Stockholm - Gävle - Sundsvall

Teil 3: Sundsvall - Kemi - Rovaniemi hier klicken

Teil 4: Rovaniemi - Inari hier klicken

Teil 5: Inari - Kirkenes - Lakselv hier klicken









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